Domäne Landwirtschaft

In der Agrar- und Lebensmittelbranche entsteht ein enormer Digitalisierungsaufwand. Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe produzieren jeden Tag eine hohe Anzahl von Produkten, aber zunehmend auch eine große Menge an Daten. Doch die vorhandenen Daten sind nur wertvoll, wenn sie geteilt werden. Deshalb setzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette traditionelle Zulieferer wie Maschinenbauer und Agrochemiker sowie neue Akteure auf digitale und vielversprechende Wachstumstreiber wie Datenökosysteme. Die Akteure setzen digitale Tools und neue datengesteuerte Anwendungen ein und zielen dabei als Endnutzer nicht nur auf Landwirtinnen und Landwirte oder AgriFood-Unternehmen, sondern ebenfalls auf die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Damit in dieser Datenrevolution zukünftig landwirtschaftliche Geschäftsmodelle skaliert und optimal genutzt werden können, ist die Bereitschaft, Daten zwischen allen Akteuren der AgriFood-Lieferkette auszutauschen, entscheidend für weitere Innovationen.

Das Spektrum der landwirtschaftlichen Betriebe ist groß, ebenso wie die Auswahl an verfügbaren digitalen Technologien. Die Größenunterschiede zwischen den Akteuren innerhalb des Ökosystems, in welchem multinationale Konzerne, KMUs, Ein-Mann- und Familienbetriebe zusammenarbeiten, erfordert zusätzlich den Aufbau eines vertrauensvollen Klimas zwischen den Unternehmen sowie den Landwirtinnen und Landwirten. Neben dem Aufbau von Vertrauen gibt es noch weitere Herausforderungen, die zu bewältigen sind: Der Zugang zum digitalen Binnenmarkt muss gewährleistet sein, die Interoperabilität und Portabilität von Daten muss sichergestellt und die Interessen der gesamte Wertschöpfungskette müssen berücksichtigt werden. Gaia-X als offenes, transparentes und interoperables Ökosystem bietet eine geeignete Infrastruktur für die oben genannten Herausforderungen. Durch die Ermöglichung souveräner Datendienste wird Gaia-X die Digitalisierungsbestrebungen und den technologischen Fortschritt im Agrarsektor erheblich beschleunigen.

Domänenpaten

Prof. Dr. Stefan Stiene – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Prof. Dr. Engel Arkenau – Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)