Für den deutschen Gaia-X Hub war der „Kick-off Day“ des Data Spaces Symposium (DSS) am 12. März mit der Market-X Konferenz besonders spannend. Denn da zeigte unter anderem das Projekt Autowerkstatt 4.0 wie es seine branchenspezifische Anwendungsfälle und Services mittels Gaia-X innovativ umsetzt. Mit HEALTH-X dataLOFT, TEAM-X und Cooperants stellten sich in einem folgenden Panel gleich drei der deutschen Gaia-X-Fördervorhaben vor – erstmals mit ihrem neuen Status als offizielle Gaia-X-Leuchtturmprojekte. Somit zählen sie zu den wegweisenden Initiativen in der Umsetzung von Gaia-X in ihren Branchen.
„In diesem Jahr herrschte auf der Market-X und DSS eine überwiegend positive Stimmung. Besonders auffällig war die große Anzahl von Besucher:innen an unserem Stand, die sich erstmals intensiver mit dem Thema digitale Souveränität auseinandersetzten und bisher keinen Bezug zu Gaia-X und seinen Projekten hatten,“ so beschrieb Jan Fischer, Projektleiter Gaia-X Hub Germany, wie er die Tage im Darmstadtium erlebte.
Wissenstransfer aus der Forschung in die Community
Tag zwei des Events, der „Visionary Day“ beim Data Spaces Symposium stand ganz im Zeichen des Wissenstransfers aus der Forschung in die Community. Inspirierende Keynotes und Podiumsdiskussionen drehten sich um souveräne Datennutzung, die Implementierung von Datenräumen und Datenräume als Triebfelder für Branchen-Innovationen. Am Nachmittag stellte unter anderem Prof. Dr. Frank Köster die Projektfamilie Gaia-X4FutureMobility vor, die gemeinsam verschiedenste Anwendungen für die Mobilität der Zukunft entwickelt.
Das prominent besetzte Roundtable-Gespräch „Data Act: Opportunities created by the latest Milestone of the EU Data Strategy“ an diesem Tag fasste Dr. Anna-Raphaela Schmitz, Projektleitung Förderwettbewerb Wissenschaftliche Begleitung, zusammen:„Gerade die Diskussion und Einordnung des Data Acts und dessen Auswirkungen auf die europäische Datenökonomie mit Boris Otto, Fraunhofer ISST, Damian Boeselager, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Yvo Volman, Europäische Kommission, empfand ich als echtes Highlight.“ Im Laufe des Gesprächs unterstrich Yvo Volman, dass Europa beim Thema Daten endlich zum aktiven Akteur werden müsse und das Spielfeld nicht anderen überlassen dürfe.
Der letzte Tag des DSS, der „European Data Spaces Day“ widmete sich den Werkzeugen und Ressourcen sowie konkreten Beispielen erfolgreicher Datenräume. Hier hob Bjoern Juretzki, Referatsleiter „Datenpolitik und Innovation“, Europäische Kommission, in seinem Vortrag hervor, dass gemeinsame europäische Datenräume nun Realität würden – in Bereichen wie Green Economy, Skills und Health.
Aktive Mitgestaltung durch die Community
„Für mich haben die drei Tage Market-X und Data Spaces Symposium wieder einmal gezeigt, wie entscheidend die Community für die Gestaltung nachhaltiger und tragfähiger Datenökosysteme ist. Um die Zukunft der europäischen Datenwirtschaft voranzubringen, bedarf es den Einsatz zahlreicher Stakeholder aus unterschiedlichen Branchen. Nur gemeinsam werden wir es schaffen, eine erfolgreiche Datenökonomie in Europa voranzubringen,“ resümierte Schmitz.
Ähnlich stellte sich die Veranstaltung auch für Jan Fischer dar: „Nach den Messetagen habe ich erkannt, dass wir bereits Fortschritte gemacht haben, aber noch einen weiten Weg vor uns haben. Die verschiedenen Initiativen im Bereich Datenräume und Datenökonomie haben noch viele gemeinsame Aufgaben zu bewältigen. Es wird immer deutlicher, welche Rolle jeder einnimmt. Jetzt müssen wir explizit die individuellen Mehrwerte herausarbeiten und klären, wo es Synergien gibt und wo wir uns in der Aufgabenteilung voneinander abgrenzen.“
Die intensiven Erfahrungen auf der Market-X und der DSS würden sich, so Fischer, auf die Ausrichtung des deutschen Hubs auswirken: „Bei unserer zukünftigen Arbeit im Hub ist es wichtig, dass wir uns verstärkt auf andere Akteure im Datenraum wie International Data Spaces Association (ISDA), FIWARE und Big Data Value Association (BDVA) konzentrieren. Wir müssen als Hub enger mit ihnen zusammenarbeiten. Außerdem wurde deutlich, wie sehr Gaia-X Anwender von den Leistungen von Partnerorganisationen profitieren können. Das werden wir in Zukunft noch stärker betonen.“