Gaia-X sei zum Durchstarten bereit, bemerkte Ernst Stöckl-Pukall vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in seiner Ansprache und brachte damit das Motto der GXFS Connect 2023 „Entering the Next Level“ auf den Punkt. Die Gespräche und Paneldiskussionen auf der Kongress spiegelten das ebenfalls an beiden Veranstaltungstagen wider: Am ersten Tag drehte sich alles um die Funktionsweise des Gaia-X Ökosystem, digitale Erfolgsstrategien und die Rolle von Open Source. Die Panels am nächsten Tag legten dagehen den Fokus auf die praktische Umsetzung von Gaia-X in den Projekten sowie der technischen Umsetzung der GXFS-Komponenten.
Es wurde aber nicht nur über die Technik geredet. Zum Kongress waren nämlich über 50 Programmierer:innen und Softwarearchitekt:innen nach Berlin gereist, um im Tech Workshop #3 parallel zum Kongressprogramm ganz praktisch mit dem GXFS-Code spezielle Lösungen für ihre Projekte zu implementieren. Zugleich nutzten sie die Möglichkeit, sich persönlich über die Projektgrenzen hinweg auszutauschen, zu vernetzen, sich direkt mit den Entwickler:innen des GXFS-Codes auszutauschen und gemeinsam Lösungsstrategien zu erarbeiten.
Gaia-X bedeutet Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
In seiner Keynote setzte Thomas Hahn (Siemens AG) einen weiteren Akzent der Veranstaltung. Er betonte, dass gerade für die Industrie die Entwicklung und Integration von Data Spaces im internationalen Kontext unverzichtbar sei. Diesen Aspekt griff auch für das folgenden Panel auf, das Jan Fischer (Projektleiter Gaia-X Hub Deutschland) moderierte. Darin sprach er mit Christina Schmidt-Holtmann (BMWK), Francisca Rubio (Gaia-X Hub Spanien), Georg Hahn (Gaia-X Hub Österreich) und Peter Verkoulen (Gaia-X Hub Niederlande) über den aktuellen Stand und die Rolle der verschiedenen Länder-Hubs bei der Verbreitung des Gaia-X Datenökosystems in Europa.
„Das Gespräch hat wieder einmal gezeigt, wie entscheidend eine länderübergreifende Zusammenarbeit für Gaia-X ist“, fasste Jan Fischer die Diskussion zusammen. „Einerseits als Starthilfe für den Aufbau junger Länder-Hubs und andererseits, um in Europa ein funktionierendes Datenökosystem mit starken, datengetriebenen DSGVO-konformen Geschäftsmodellen zu etablieren.“
Gaia-X wächst durch und mit der Community
Insgesamt zeigten sich in vielen Bereichen vielversprechende Entwicklungen. In Bezug auf die Technik sagte Kai Meinke (deltaDAO AG), dass die Technologie Gaia-X nun nicht mehr stoppe. Im Gegenteil: „Jetzt kommt es auf die Zusammenarbeit an. Darauf, die richtigen Leute zusammenzubringen.“ Denn, so Peter Verkoulen (Gaia-X Hub Niederlande), „Mit Gaia-X entsteht gerade eine neue, digitale Kultur in Europa und ein gemeinsames Verständnis, wie wir Probleme lösen.“
Optimistisch sieht auch der deutsche Hub das Ergebnis der beiden GXFS-Kongresstage und die weitere Entwicklung von Gaia-X. Projektleiterin der Wissenschaftlichen Begleitung des Gaia-X Förderwettbewerbs Anna-Raphaela Schmitz beschrieb ihre Eindrücke aus Berlin so: „Auf der GXFS Connect 2023 zeigten die Förderprojekte und die Gaia-X Leuchtturmprojekte eindrucksvoll, wie weit die Vorhaben jeweils in ihrer Umsetzung fortgeschritten sind und welche GXFS-Komponenten sie bereits nutzen. Bei den verschiedenen Panels wurde deutlich, wie die GXFS-Toolbox die Konsortien dabei unterstützt, ihre Use Cases praktisch umzusetzen. Und es zeigte sich, dass die Projekte den kommenden Herausforderungen mit einem Community-Ansatz begegnen werden.“