Zwei intensive Messetage, prall gefüllt mit neuen Kontakten, spannenden Gesprächen am Stand des deutschen Gaia-X Hubs und vielfältigen lebhaften Diskussionen in den Panels der Gaia-X Arena – das war die Cloud Expo Europe in Frankfurt am 10. und 11. Mai 2023.
Alle elf Förderprojekte des Hubs nutzten ihre Chance, den fachkundigen Besuchenden die Fortschritte ihrer Projekte vorzustellen und praxisnah Einblicke zu vermitteln. Sie zeigten, wie sie Gaia-X für ihre Branche umsetzen und wie die Gaia-X-Standards bei ihren Anwendungsbeispielen dazu beitragen, neuartige, datenbasierte Geschäftsmodelle aufzubauen.
Den Startschuss am ersten Tag bildete die Podiumsdiskussion „How it started, how it’s going“, bei der Vivien Witt und Andreas Weiss (eco – Verband der Internetwirtschaft) mit Ernst Stöckl-Pukall vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Peter Kraemer vom Gaia-X Hub Germany über den aktuellen Stand von Gaia-X sprachen. Am Nachmittag gelang es den Vertreter:innen der Gaia-X Lighthouse-Projekte Catena-X und Gaia-X 4 Future Mobility eindrücklich aufzuzeigen, wie Gaia-X die Wertschöpfungsketten in ihren Bereichen optimieren kann und hilft, neue Industriekooperationen ins Leben zu rufen.
Die nachfolgenden vier Panels lieferten ergänzende, spannende Einblicke in technische Details bei der Umsetzung von Gaia-X und beleuchteten die Frage, welche Rolle das auf europäischen Werten basierende Gaia-X Ökosystem bei der digitalen Transformation der Weltwirtschaft spielen kann und wird.
Gaia-X treibt die digitale Transformation an
Genau hierfür entwickelt das Gaia-X Fördervorhaben OpenGPT-X seit Anfang 2022 ein auf europäische Anforderungen und Richtlinien ausgerichtetes großes Sprachmodell. Es ist so angelegt, dass es sich schnell, qualitativ hochwertig und kostengünstig auch für weniger verbreitete Sprachen und Einsatzzwecke anpassen lässt. Das BMWK fördert das Sprachmodell mit dem Ziel, eine europäisches, open source-basiertes Modell zu entwickeln. Davon sollen in naher Zukunft beispielsweise KMU profitieren und in die Lage versetzt werden, mit überschaubarem finanziellem und personellem Aufwand datengetriebene, KI-basierte Dienstleistungen entwickeln zu können.
Praxis, Praxis, Praxis – das Gaia-X-Motto von Tag 2
Die Panelist:innen aller drei Diskussionsrunden waren sich einig: Gaia-X ist eine Technologie, die Neues möglich macht – ressourcenschonende Lösungen und branchenübergreifende Geschäftsmodelle beispielsweise. Konkret ging es in den Panels um die Luft- und Raumfahrtindustrie, die Bereiche Smart City, Mobile Care und den Bausektor. In den Bereichen Gesundheit, Bildung, Große KI-Sprachmodelle und Datentreuhänder zeichneten die Expert:innen ebenfalls ein vielversprechendes Bild von bislang nicht gekannten Kooperationen und neuartigen Geschäftsmodellen.
„Es gibt viel Potenzial für einen Wissensaustausch zwischen der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Automobilindustrie z.B. über vorausschauende Wartung sowie den nutzbringenden Einsatz von Gaia-X“, stellte Dr. Caroline Lange vom Projekt COOPERANTS fest. Dr. Christoph Dietzel von TELLUS hob insbesondere die Interoperabilität und einfache technische Umsetzung für Unternehmen durch Gaia-X hervor. Bislang gäbe es zu viele spezifische Lösungen auf dem Cloud-Markt, die sich oft nicht einfach integrieren ließen. Mit Gaia-X würde sich dies ändern.
Bruno Ristock von TEAM-X betonte unter anderem die Bedeutung von Gaia-X für das Gesundheitssystem in Deutschland und den Rest der Welt: „Für Ärzt:innen, Pflegepersonal oder Mobilitätsanbieter kann das zahlreiche Vorteile bringen. Jeder Mensch hat viele unterschiedliche Verbindungen zu Diensten und Einrichtungen. Im Moment herrscht dort eine Fragmentierung der vorhandenen Daten. Diese kostet der Gesellschaft viel Geld. Unser neuer Ansatz mit Gaia-X soll das ändern.“
Schließlich fasste Matthias Brucke, Leiter der Expertengruppe Smart Cities / Smart Regions im Nationalen Digitalgipfel und Pate der Gaia-X Domäne Smart City / Smart Region, die Bedeutung von Gaia-X in wenigen Worten zusammen: „Gaia-X ist das Internet, wie es sein sollte.“